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aus Staatsgründen hinrichten. Uebrigens stieg Eng-
land unter eben dieser jungfräulichen Königin auf einen
hohen Gipfel der Macht und Cultur, und legte den
Grund zu feiner jetzigen Universalherrschaft des Meeres.
Dann folgte das unglückliche Haus der Stuart mit
Marias Sohne, Jakob l. —- 1ö25, und dessen Sohne
Karl I.— 104q. In Schweden befestigte die Nes
formation die neue Dynastie der W a fa auf dem Thron.
Die drückende Union von Kalmar sollte besonders von
dem grausamen Christian Ii. von Dänemark mit Ge-
walt in Kraft erhalten werden. Zu diesem Zwecke
liest er 1520 auf einmal eine große Menge der vor»
nehmsten Schweden hinrichten (Stockholmer Blutbad),
wo aber der edle Jüngling Gustav Wasa entkam;
der nun in den freien Thälern Dalekarliens und von
Mora Anhang fand, Stockholm von diesem Wütherich
befreite (der bald darauf auch in Dänemark abgesetzt
wurde), und 1525 als König Schwedens den Thron be-
flieg. Er führte die Reformation Luthers ein, brach
dadurch das Ansehen der hohen Geistlichkeit, deren
Güter der arme König mit dem Adel theilte, ließ ihr
aber ihren Sitz im Reichsrathe. Dagegen nahm er
auch den Bürger« und sogar (das erste Beispiel dieser
Art bis dahin) den Bauernstand unter die Reichsstande
auf, so daß die ganze Nation in allen ihren Standen
vertreten war. Zwar suchte sich unter seinen Nach-
folgern der Katholicismus wieder einzuschleichen; wurde
aber erst zurückgewtesen, und im folgenden Jahrhun-
dert durch Gustav Adolf, Wasas Enkel, sogar in
Deutschland bekämpft, als da der Protestantismus zu
erliegen schien.
'Auch in den Niederlanden brachte die Refor-
mation eine merkwürdige Revolution hervor. Diese,
durch Handel und Gewerbsfleiß reichen, zum Theil
dem Meere erst abgekämpften Länder zwischen Maas
und Schelde und dem Rheine bis zur Ems, waren dem
Könige Philipp Ii. von Spanien von seinem Vater
Karl V. übergeben worden. Philipp haßte die Refor-
mation fast aus Instinkt, weil ihm, dem finstern
selbstsüchtigen Tyrannen, der aus dem Dunkel seines
Kabinets seine Ungeheuern Staaten regieren wollte,
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Marias Jakob_l Karl_I.— Karl Kalmar Christian_Ii Gustav_Wasa Gustav Mora Gustav_Adolf Gustav Adolf Philipp_Ii Philipp Karl_V. Karl_V. Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Marias Schweden Dänemark Schweden Dalekarliens Stockholm Dänemark Luthers Deutschland Niederlanden Rheine Spanien
89
(unter Hermanfried bis 531), die Dojoaren (spater
Baiern) und Alemannen die wichtigsten Völker jener
Zeit. Als der Ostgothen Herrschaft verfiel, wurden die
Völker südlich von der Donau, wie die Baiern zwar
frei, kamen aber in heftige Kriege mit den Franken.
Zm östlichen Deutschland fing das große Volk der
Slaven oder Wenden mit seinen vielen einzelnen
Stämmen an, gegen Oder und Elbe vorzudringen. Es
kam aus Asien, und breitete sich nach und nach von
der Elbe bis zum adriatischen Meere über das ganze
östliche Deutschland, Böhmen, Mähren, Ungarn, Po-
len, Rußland aus. Sprache, Sitte, Religion, Le-
bensart unterschied sie von den deutschen Stämmen;
ihr Czernebog und Bilbog, böser und guter Gott, ihr
Radegast, Swantewit, Siwa waren oft wunderliche
vielköpfige Götzen, die wahrscheinlich Naturkräfte versinn-
lichen sollten. In Britannien behaupteten sich die
7 kleinen sächsischen Königreiche (Heptarchie) neben den
alten Briten und Galen, und vereinigten sich 823 unter
Egbert zu Einem Reiche; während die alten Einwohner
sich nach Wales und nach Nordwest-Gallien flüchte-
ten, und der neuen Heimath den Namen der alten
(Bretagne) mitbrachten. In Dänemark, Norwegen
und Schweden bildeten sich kühne Seeräuberstaaten un-
ter dem allgemeinen Namen Nord-oder Nor Män-
ner, die unter ihren Seekönigen bald die Küsten der
Nord- und Ostsee heimsuchten. Auf Spanien war
das Reich der West-Gothen von den Franken beschränkt
worden, vergrößerte sich aber mit dem der Sueven
im Nordwesten. Dafür wurden auch wieder im Sü-
den, seit 711, die Araber, die unter Tarik bei Ge-
bel-al-Tarek (Gibraltar) landeten, und durch blutige
Schlachten sich festsetzten, Meister des Landes. Außer-
dem kommen in Europa noch im Norden an der Ostsee
die Tschuden, Finnen; nördlich von der Donau die von
den Langobarden besiegten Gepiden, und östlich von
ihnen, mehr nach Asien zu, die Bulgaren und andere
vorerst noch minder wichtige Völker vor.
Unterdeß dauerte das oftrömische Reich noch
immer fort; nur daß dort,statt der Prätorianer jetzt
Geistliche den Staat in Athem setzten, und durch ihre
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Egbert
Extrahierte Ortsnamen: Donau Baiern Deutschland Asien Deutschland Ungarn Britannien Wales Nordwest-Gallien Bretagne Dänemark Norwegen Schweden Spanien Europa Ostsee Donau Asien
/
— 106 —
Dänen oder Normannenseeräuber zurückgetrieben, hatte
fein Volk mit Gesetzen und trefflichen Einrichtungen
beschenkt; doch nach 100 Jahren wurden die Danen,
Suein l., und dann Kanut der Große, sein Sohn,
wieder Herren des Landes. Aber als man endlich von
dieser Seite der Normannen sich erwehrt, kamen sie,
6o000 Mann stark, von der Normandie her, unter
ihrem Herzoge Wilhelm dem Eroberer, und setzten
sich durch eine blutige Schlacht bei Hastings (10ó6)
fest. König Wilhelm theilte nun das Land in lauter
große Lehen, und regierte sehr streng. Da er aber
auch als Herzog der Normandie Vasall der Krone
Frankreichs war, so entstanden darüber unter seinen
Nachfolgern heftige Kriege mit den Capetingern. Wie
in England setzten sich auch die Normannen im untern
Italien fest, und gründeten von Averfa aus hier
wie in Sicilien als tapfere Kämpfer gegen die Griechen
und Araber ein eigenes Königreich (1061). Aber auch
die Gründung des größten Staates der Welt, Ruß-
lands, wird ihnen zugeschrieben; indem einige Nor-
mannencolonien unter Rurik, Oskold, Dir, Sineus,
Druwor, von der Ostsee her mit ihren Horden die klei,
nen slavischen Staaten an der Newa, am Dneper, an
der Wolga, zu Kiew, Nowgorod, fsich unterwarfen,
und so erweiterten, daß schon Fürst Wladimir der
Große, und nach ihm seine 12 Söhne ums Zahr 1000,
langst dem Dneper bis zum Ladoga und der Düna
hin herrschten. Bald wurden sie Nachbarn des griechi-
schen Reiches, dessen Ehristenthum sie in ihren Staa-
ten einführten, und damit die den römischen Papst nicht
anerkennende griechische Kirche ungemein verbreiteten.
Za diese Normannen entdeckten als kühne Seefahrer
um 862 schon Island, und um Q83 Winland oder
Grönland. Sie waren überall zu finden, wo es Beute
zu machen gab; nur in ihren heimischen Staaten, Dä-
nemark, Norwegen, Schweden, wurde es kaum
durch die allmählige Einführung des Christenthums
ums Zahr 1000 etwas Heller.
Das östliche ganz von Slaven bewohnte Deutsch-
land bildete nur ums Jahr 880 ein größeres Ganze,
kndem da ein Fürst, Swjatopluk (Zwentibold) ein über
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm Averfa
Extrahierte Ortsnamen: Suein Frankreichs England Italien Sicilien Oskold Wolga Kiew Island Norwegen Schweden
125
nachher unter Vasko de Gama zur See bis nach
Ostindien. Eintodtsicher Schlag für die Venetianer,
die bisher über Aegypten den Handel mit Ostindien
geführt hatten.
Die Reiche Dänemark, Norwegen, Schwe-
den durch die Kalmarische Union (1397) unter Ei-
nem Herrscher zu verbinden, war der unglückliche Ge-
danke der Königin Margaretha von Dänemark. Kein
Wunder, wenn bald nachher jedes Reich wieder seinen
eigenen Gang einschlug und nur Norwegen, gegen die
Natur seiner Lage, bei Dänemark verblieb. — Unter-
dessen halte der deutsche Herrenorden in Preußen
und der Schwertbrüderordcn in Liefland und Kur-
land diese Länder christianisirt und sie zu eignen
Staaten umgebildet; war Polen und Schlesien
durch den Eroberungszug der Mogolen heimgesucht
worden, die erst nach einer hartnäckigen, obgleich für
sie siegreichen Schlacht bei Liegnitz in Schlesien (Wahl-
stadt) wieder umkehrten; war in Ul n g a m der Ara-
bische Mannssiamm erloschen (1301) und die Linie
Anjou-Neapel durch weibliche Verwandtschaft auf den
Thron gekommen. Große Fortschritte in Eultur und
politischer Größe machte Ungarn unter Ludwig dem
Großen, (1342—^82) der auch noch auf den Thron
von Polen kam. Im Ibsen Jahrhundert bekam der
Staat gefährliche Feinde an den Türken, die auch bei
Varna i444, den König Wladislav erschlugen. Das
goldne Zeitalter der Nation fiel aber erst unter Mat-
thias Cortzinus,' den Sohn Johannes Hunyads, (1458
— 1490): indem nicht allein in gjücklichen Kriegen
mit dem schlaffen Kaiser Friedrich von Habsburg
diesem Wien, Steiermark, Krain und,Kärnthen; nicht
allein nach langen Kämpfen gegen den großen König
Georg Podiebrad von Böhmen, dessen Nachfolger
Wladislav Schlesien und Mähren abgenommen; nicht
allein die Türken und Polen in Schranken gehalten;
^sondern auch die Wissenschaften und Künste in Ungarn
durch Gelehrte, Künstler, Buchdrucker, eine Universität,
Bibliotheken u. s. w. heimisch gemacht wurden. —
Böhmen hatte unter den Luxemburgern Iz10— 1437
feine glänzendste Zeit, und vergrößerte sich mit Schle-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
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Extrahierte Personennamen: Königin_Margaretha_von_Dänemark Ludwig_dem
Großen Ludwig Johannes_Hunyads Friedrich_von_Habsburg Friedrich Georg_Podiebrad_von_Böhmen Wladislav
234
bessert' sind, daß sie jetzt als Richter für die andern
dienen. Jetzt beträgt daü britische Gouvernement Neue
südewales schost gegen 4000 □. M- und dag Ueber«
schneiten!'-t/er blauen Berge, 1815, hat die Entdeckung
schiffbarej-'Ströme und die Anlegung der neuen Colonie
Bathurst zchr Folge gehabt. Auch im benachbarten Van
Diemenslande sind schon- Colonien und ein neues Gour
verüemen't angelegt. Aber wie lange, fragt rnan mit
Recht am Schlüsse dieser Darstellung, kann der Euro-
päer durch seine Colonie» und seine Cultur die Herr-
schaft der Erde noch behaupten?-
'--tl- .nrr. - , ,iuc , ti’j'ii'.i w<;r)
■ -----——---------— - f .
Wirklich hatte die Cult u r in allen ihreü Bezie-
hungen seit'der Mitte des fiebenzehnken Jahrhunderts
Riesenfortschritke gemacht. Sie in allen Zweigen hier
verfolgen zu wollen, hießt einen neuen Knäuel an den
eben adgespvnntnen anknüpfen. Nur die hauptsächlich«
sten Momente also feien, und nur kurz, berührt. Zu
den llnternehmungen zur Ehre und Veredlung der
Menschheit im Ganzen gehört unstreitig die Ausbrei-
tung d e s C h r i st e n t h u m s. Die wichtigern Anstalten
dafür sind theiis Missionen, theilö Bi belgese li-
sch asren, die zum Theil einander in die Hände ar-
beiten. Schon 1622 entstand eine Congregation, und
l027 ein (lollegium de propaganda fide zu Rom
als Vorbereitungsanstalr für Miffionarien. 2luch die
Jesuiten hakten große Verdienste um die Ausbreitung
des römischen Katholizismus. Die ersten protestanti-
schen Missivuen gingen 1643' von England aus, wo
gleichfalls eine 'Propaganda entstand, worauf in Dä-
nemark 1705 eine gleiche für Tranguebar errichtet
wurde. Im Jahr 1?y4 trat in -England eine große
Miffionssocietät zusammen, vorzüglich für Südafrika
und Australien, wahrend die Katholischen aus Ehina,
Japan und Indien berechnet waren. Große Verdienste
haben in dieser Hinsicht auch Halle und Basel, früher
ober die Herrnhuter oder dir evangelische Brüderge-
meinde gehabt(aus Abkömmlingen der mährischen Brü-
der vom Grafen Zinsendorf 1722 in der Lausitz ge-
s! ist et und jetzt mir ihten Colonien fast über die
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Extrahierte Ortsnamen: Bathurst Rom England Australien Ehina Japan Indien Basel
Ho ^*r-—
Ausserdem haben die Dänen Ln den drey andern
Welttbeilen Niederlassungen, und in Europa die Inseln
Far or über Schottland; noch weiter gegen Mitter-
nacht die Insel I s i a n d und ferner Grönland ein
großes sehr wenig bevölkertes Land, das wegen des vie-
len Elses an den Küsten wenig bekannt ist; dann noch :
Das Köiligreich Norwegen,
groß 7ooo Qm. 700000 evangelisch lutherische Einw.,
an der Küste mit einer Menge von Klippen und Inseln,
bergig, st- iüig, morastig und kein gutes Ackerland. Fi-
sche, Holz und Eisen sind dessen Rcichtbümer.
C b c i ft i a n a dichauptstadt, treibt gutenhandel. B e r-
gen, i^ovoeinw., hat den stärksten Handel, wie
«uch Dronthem.
Das Königreich Schweden,
ist groß 1^057 Qm. 2,600000 Einw.,^ gebirgig', san-
big, sumpsig mit vielen Landseen und Flüssen,gegen Nor-
den sehr kalt, wovon ein Theil L ap l an d genennt wird;
Eisen, Kupfer, Holz, Fische sind der größte Neichthunr
des Landes. Die Schweden sind fleißig und haben meh-
rere Manufakturen lind Fabriken. Die evangelisch luthe-
rische Religion ist die herrschende, anders Denkend« ha-
boi> nur in einigen Stadien Gottesdienst.
S t o ck h o i m die Hauptstadt und königliche Residenz,
Lvoooeiuw., hat viele Manufakturen und einen sehe
ausgebrciretcn Handel nach den vornehmsten Seestäd-
ten in Europa. Gothen b 11 r g nach Stockholm die
wichtigste Handelsstadt und eine Festung, Carl 6-
c r o n a ctri Seehasen, wo die königliche Flotte liegt.
N o r t k ö p i n g har viele Fabriken und Handel. A b o
die Haupt st. in Schwedisch Finnland, har Manusak-
tüt'cti Uno treibt Handel.
Das Kaiserthum 'Rußland,
sowohl die europäischen, als asiatischen Besitzungen, ist
das größte Reich in der Welt, denn es ist groß zc-4ooc>
Qm,, aber besonders im nördlichen a stau scheu Theil
schlecht bevölkert. denn es dal nur 24 Will. Einw., ist
Wegen sclncr Erösc sehr verschieden, sowohl in Ansehung
dee
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Carl
Extrahierte Ortsnamen: Europa Schottland Elses Norwegen Schweden Europa Stockholm Schwedisch_Finnland
72
S chíveme/ Schinken, Speck nach Hollayd¡ Fxankre'ich-
und Weftiudren ¡ Fische yorzüglich aus den Teichen,
Beenn- und Nutzholz, letzteres nach Holland, Eng-
land/ Frankreich und Wsiindien.
s) Lilott a, Nñhe lie y H^ttivurn ñtt ver Elle, eigcnriicb m ker
Hkrn'ünifl P i li n e b c r g, Eiliw. 20200, t :e vornedm/.e
Handelssladt, wo Cñtrurrdruckcreytn, Huekerra^tiieueu, Eus
fensisdereyen, Sammr-uiid Seiteiizeug - auch «adere wichit-?
ge Manufatruren und Hierdrñuereyen siu'd. Es ge de» auch
jñbkired Sch'ffe suf den dxlfifch: und Rodbenftmg, n«d -'os
geuarnue Dunsen aus den Heritigsfarrg aus. Hat «uad eiu
ñs-ide-uischee Gywnasur'.n -
K) K i e j, un her Ostitt, eme Universtrár, dar Sckrssarlh uyd
Handnuia nach ver Ostfte, Dluemark, Norivegen, Deutsche
l.-nd, J) (1 n , ®t¡giiuu' uní; Frankmch/
e) G I u ckñadt, -ni der E;de, S.-y der Reg'-rmrg-kñn;ley und
Lord«'» auechen bar ei'ngen l?>rndel, guchanthetl «ui Llal»
Ñtchf 11 ae den G» 5n! nrc, Hes lñ desestiar.
8. Das Bisthum Lübeck gehort dem Herzog
vvn Hotstein Gottorp, lsegt un Umfang des vorrgerr
Het'zvgchums und Hat die n^mlr6)en Produkte. Das
Btsthu'.u ist evangelisch lutherisch.
E u ti » vei's! ci> brúdvñ.'chekeird: n, ¡uu einem schvnenkuñg^rter^
9. Das Bislhum H r Ld c s h ei m; Friedrtch Wil-
hel'.n Feeyherr von Weftphalen/ geb. 17^./kath. Nel.,
grotz 54 Dm. die Emwohuer siud verñnschter Rel. }
wred von der L e i n t/ I n u e r fu e und Ocker burche
stromt/ die vermittelst der Atlech in hle Weser gehen/
rst grostentheils bergicht und wardicht / Hat vicl Eiserr-
rrz, Mergel ¡ Xa Ir, Beuchsteine und Salz/ Getreide/
vornehmlrch Weizeu, Roggen und Gersie, Hopfen -
Fincho/ so dast rnel Garn ausgeführt wird; daher
auch das Garnsprnuen die Hauptbeschaftigung der
Einlvshner rst; ansterdenr Holz/ Schaafe u. f.
Htideocherm/ un derinnerste/ Enuv. 12002/die
Harlptsiadt treibt siarken Garn-undlernwandhandel
nach Bremen ¡ Hamburg und andera.oerter. Sie
Hat ern ,chvnes Schwp, werin derblschof wohnt. ~
10. Sechs ¿
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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A. Die reichsuiimittelbaven Gebiete in Franken.
285
Sto, die Bildhauer Adam Kraft (Krafft), der die Loreuzer-, und Peter Bischer, der die Sebalduskirche mit seiner Bildhauerkunst der-herrlichte (. 62); der Goldschmied Wenzel Jamnitzer (f 1585), der Volksdichter Grbet (f 1809).
Ihren regen Sinn fr Wissenschaft bethtigte die Reichsstadt Nrnberg, auer durch Grndung des von Melanchthon 1526 eingerichteten Gymnasiums, durch die Stiftung der Akademie Altdrf, welche 1623 zu einer vollstndigen Universitt erhoben wurde (1809 wurde sie aufgehoben und mit Erlangen vereinigt, s. . 105, 3).
3. Durch die Auffindung des Seewegs nach Ostindien verlor auch Nrnberg, das im sechzehnten Jahrhundert seine hchste Blthe erreicht hatte, an seiner Bedeutung als Handelsplatz, doch war es noch immer berhmt durch die Gewerbthtigkeit seiner Brger. Die Schrecken des dreiigjhrigen Kriegs brachten die Stadt um ihren Wohlstand; auch durch die Kriege des achtzehnten Jahrhunderts hatte Nrnberg viel zu leiden. Durch Schulden herabgekommen, bot die Reichsstadt 1796 dem König Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen ihre Unterwerfung an, der je-doch den Vertrag nicht ratificirte. Durch die Rheinbundesacte (12. Juli 1806) wurde Nrnberg mit Gebiet (20 Qnadr.-Ml. mit 60,000 Einw., wovon auf die Stadt 25,000 kamen) dem Knigreich Bayern einver-leibt, um von da an einer neuen Bltheperiode entgegen zu gehen. Bayern nahm am 15. Sept. 1806 von der Reichsstadt Be-sitz. (Kurz vorher wurde der Nrnberger Buchhndler Palm er-schssen; . 89, 6).
c. Pas Kochstift Wrzvurg.
1. Nachdem Kilian aus Irland um 680 das Evangelium in der Rhn und am Main verkndet hatte (der desfeu Ermordung durch die Gemahlin des frnkischen Herzogs Gozbert s. . 40, 2), wurde durch Bouifacius unter Mitwirkung der frnkischen Hausmeier das Bisthum Wrzburg gegrndet und Burkard aus England zum ersten Bischof eingesetzt (741752). Bald wurde das Bischum durch Schenkungen und Erwerbungen so mchtig, da schon unter den sch-sifchen Kaisern, regelmig jedoch erst seit Mitte des 15. Jahrhunderts (. 108, 2), die Bischfe den Titel Herzoge in und von Ostfranken" fhrten; Kaiser Friedrich Barbarossa besttigte 1168 die bischfliche Gerichtsbarkeit.
Durch Stiftung von Klstern, durch Errichtung von Wohlthtig-keits- und Unterrichtsanstalten, durch Pflege vou Knsten und Wissen-schaften suchten die Frstbischfe frhzeitig das Wohl ihrer Mitbrger zu frdern.
In Wrzbnrg lebten: der epische Dichter Konrad f 1287 (. 56, 2 Anm.), der Minnesnger Walther von der Vogelweide f um 1230, der Maler Arnold f um 1370, der Componist G.jos. Vogler f in Darmstadt 1814; im Wrzburgischen: die Dichter Konrad Celtes
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Adam Peter_Bischer Melanchthon Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Kilian Kilian Burkard Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Konrad_f Konrad Arnold Vogler Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Nrnberg Nrnberg Bayern Wrzvurg Irland Main Bisthum_Wrzburg England Wrzbnrg Darmstadt Wrzburgischen
Hnnere Zustnde. !. Das Neich und die einzelnen Stande. llt
Portugiesen Vasco de G am a (1498) gab dem Welthandel eine an-dere Richtung.
6. In voller Blthe stand im 14. und 15. Jahrhundert der Bund der Hansastdte (. 55, 3). Mau unterschied vier Quartiere die-ses weitverzweigten Bundes: 1) das lbisch-iwendische mit Lbeck als dem Mittelpunkte der Hansa, Wismar, Rostock, Stralsund, Stet-tin u. ct. und deu Binnenstabten Brandenburg, Berlin-Kln, Frankfurt a. O., Breslau, spter auch Hamburg; 2)das westflisch-preuische mit Kln an der Spitze, mit den hollndischen Seestdten wie Amster-dam und den preuischen Handelsstdten wie Danzig und Knigsberg; 3) das goth lndische mit den deutschen Stdten auf Gothlaud, in Lievland und Esthland; 4) das schsische Quartier mit Bremen, Braunschweig, Magdeburg, Hannover, Erfurt.
Vergebens bemhten sich im 14. Jahrhundert die dnischen Könige, die Macht der Hansa zu brechen; letztere unternahm gegen König Wal-demar Iii. von Dnemark einen groen Seekrieg, eroberte Kopen-Hgen (1369) und erlangte einen gnstigen Frieden.
Uneinigkeit und Selbstsucht, noch mehr aber der Aufschwung des englischen und niederlndischen Handels fhrte int 15. und 16 Jahrhundert den Verfall der Hansa herbei.
7. Von krzerer Dauer war der rheinische und schwbische Stdtebund, die zum Schutz gegen Strung des Handels und zur Aufrechthaltung ihrer Freiheit gegenber den Bedrckungen der Fürsten geschlossen wurden. Der rheinische Bund (. 55, B, 4), um 1247 gegrndet, umfate die wichtigsten Rheinstdte von Basel abwrts, auch Regensburg, Nrnberg, Metz, Trier n. ct. und whrte bis ins 14. Jahrhundert; der schwbische, um 1377 gegrndet, bestand aus 17 schwbischen Stdten und wurde nach seinem Kampfe mit Eberhard dcnt Greiner 1389 aufgelst (. 59, 1). Doch wuten auch in dem fchwbisch-frnkischen Stdtekrieg des 15. Jahrhunderts die Städte dem Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg mannhaften Wi-derstand zu leisten (. 60, 4. c.)
8. Die Regierung und Verwaltung der meisten Städte war noch aristokratisch d.h. sie wurde von wenigen hervorragenden Geschlech-tern, den Patriciern ausgebt. Allein im 13. und 14. Jahrhundert strebten auch die Zufte der haudwerktreibenden Brgerfchaft nach Theilnahme an dem stdtischen Regiment und in den meisten Stdten erlangten sie dies auch. Viele Städte dehnten ihr Gebiet auch der die benachbarten Ortschaften ans, die sich unter stdtischen Schutz begaben und es meist hier besser hatten als unter der Herrschaft des Adels (. 55, 4).
9. Wohl hatten nmlich die Kreuzzge die Zahl der Leibeigenen vermindert und den freien Bauernstand vermehrt, aber durch die vielen Abgaben und Frohnden, welche die Baueru dem Adel zu leisten hatten, versanken sie in immer grere Armuth und bald war die Bauern-
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Extrahierte Personennamen: Eberhard Albrecht_Achilles_von_Brandenburg Albrecht
22 Vii. Vom Westflischen Frieden bis zur Franzsischen Revolution.
eilte er durch Ungarn und Deutschland und erschien 17i4vorstralsund.
In der Zwischenzeit war August Ii. nach Polen zuru?^e7ew^url? hatten die Verbndeten die schwedischen Besitzungen in Deutschland angegriffen; auch hatten sich Hannover sowie König Friedrich Wilhelm I. von Preußen den Feinden Schwedens angeschlossen, letzterer, um die Mndungen der deutschen Flsse, namentlich der Oder, vor abermaliger fremder Besitzergreifung zu retten. Vorpommern, selbst Stralsund gingen fr Schweden verloren. Um sich fr diese Verluste zu entschdigen, machte Karl Xii. pltzlich einen Einfall in Norwegen, das damals zu Dnemark gehrte. Bei dieser Gelegenheit fand er es geschah in den Laufgrben vor der norwegischen Grenz-stadt Friedrichshall durch eine vielleicht von Mrderhand abgeschossene Kugel seinen Tod 71j^.
iv 7. Schwedens Macht war gebrochen. Die neue Regierung mute Nystadt i72i. Beendigung des Krieges durch schwere Opfer erkaufen. In den Friedensschlssen von Stockholm. l!7m und Nuttadt am Bottnischen Meerbusen erhielt Preußen Stettin und Vorpommern bis
zur Peene mit Usedom und Wollin, Hannover die Frstentmer Bremen (ohne Stadt) und Verden, Rußland Karelien, Jngermanland, Esthland und L vland, Dnemark bekam Schleswig. August Ii. wurde als König von Polen anerkannt. Rgen, Stralsund und Wismar blieben bei Schweden (bis 1815).
Bedeutung b er Fried ensschlsse. Schweden, dessen Ansehen schon durch die Fehrbelliner Schlacht einen Sto erlitten hatte, verlor seinen Nimbus und sank von seiner stolzen Hhe herab, auf die es durch Gustav Adolf gebracht worden war. Rußland stieg empor und trat in den Kreis der europischen Gromchte ein und damit wurden dem Slaventum verheiungsvolle Aussichten in die Zukunft erffnet. (Peter I. nannte sich feit 1721 Kaiser und Selbstherrscher aller Reuen" und stellte sich dem deutsch-rmischen Kaiser gleich). Die vielumstrittenen baltisch-deutschenprovinzen, bis-her nur geographisch und wirtschaftlich an slavisches Hinterland gebunden, muten nun auch den staatlichen Zusammenschlu mit der aufstrebenden slavischen Gromacht der sich ergehen lassen. Mit dem Besitz der Mndungsgebiete der Oder, Elbe und Weser waren fr die Deutschen Bedingungen fr die Anregung und Bettigung des Unternehmungsgeistes, fr die Belebung des Handels gewonnen.
ii 88. Die Lage Europas am Ende des Nordischen Krieges. Die Pragmatische Sanktion und der Polnische Thron-
folgekrieg.
Ausbildung^des i. Die Ereignisse am Ende des 17. Jahrhunderts, der Ausgang Staatensystems, foes Spanischen und des Nordischen Krieges waren sehr denkwrdig fr
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Extrahierte Personennamen: August Friedrich_Wilhelm_I._von_Preußen Friedrich Wilhelm_I. Karl_Xii Karl Schwedens August Gustav_Adolf Gustav Adolf Peter_I.
Extrahierte Ortsnamen: Franzsischen_Revolution Ungarn Deutschland Polen Deutschland Norwegen Stockholm Bottnischen_Meerbusen Stettin Wollin Hannover Bremen Rußland_Karelien Jngermanland Esthland Stralsund Wismar Schweden Schweden Europas